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Alpine Ballade

[original title:  Sennen-Ballade]

Switzerland 1996. DCP 4:3 (digital restauriert 2023), 35mm, 1:1.66, Dolby SR + 16mm, colour, 100 min.

Sennen-Ballade Sennen-Ballade Sennen-Ballade affiche

Alpine Ballade is the first part of a trilogy about farmers, dealing with the question: "What is it, to be a farmer?"

In this trilogy, I am concerned with problems of identity, survival and the future, each film being focused on one of these themes.

In all three films, farmers are portrayed as independent human beings. Farmers all over the world are living a difficult situation in an era of mass production and globalized markets. Their very existence is endangered.

In this trilogy, I don't try to give an objective and accurate description of the economic, social and political situation of Swiss farmers. Rather, through my camera's journey, I intend to create a cinematic experience; evoking an image wherein the farmer's soul is reflected. I wish to facilitate the viewers' recognition of themselves, to enable them to confront their own personal situations and discover "The farmer" within.

Alpine Ballade introduces the viewer, without hindrance of commentary, to the life of an alpine cheesemaker and his family at the end of the 20th century. Questioning the meaning of identity, Alpine Ballade intends to make us aware of the great contradictions at the center of all our lives; contradictions revealed by the questions: "Who am I?" and "What am I doing?"

DirectorErich Langjahr
ScriptErich Langjahr
With Bauernfamilie Werner und Waltraud Meile mit ihren Kindern Christian, Marianne, Matthias, Werner
Schneiderin: Helene Rusch
Zusenn: Hermann Waldburger
Überfahrsennen: Ueli Schläpfer, Werner Schläpfer, Köbi Knöpfel, Martin Knöpfel, Ernst Alder
Silvesterchläuse "Schöne" und "Schönwüeste": Hans Keller, Res Keller, Werner Meile jun., Matthias Meile, Marcel Raschle, Thomas Wittenwiler
Silvesterchläuse "Schöne": Werner Meile, Edi Gantenbein, Walter Raschle, Hanspeter Schläpfer, Ueli Schläpfer, Werner Schläpfer;
PhotographyErich Langjahr
SoundSilvia Haselbeck
EditingErich Langjahr
CollaboratorsSchnitt- und Kameraassistenz: Silvia Haselbeck
Schnittberatung: Mani Planzer
Mischung: Dieter Lengacher
Grafik: Werner Nydegger
Duration100 min.
FormatDCP 4:3 (digital restauriert 2023),
35mm, 1:1.66, Dolby SR + 16mm
Shooting format35mm
Versions35mm, 100 Min., Farbe, Lichtton Dolby SR, 1: 1.66, Schweizerdeutsch
Untertitelversionen: deutsch/französisch, deutsch/englisch, englisch/portugiesisch, japanisch
16mm, 110 Min., Farbe, Magnetton, Schweizerdeutsch
Sales DVD/VideoDVD + VHS   [order]
Release1996
FestivalsSolothurn, Nyon, Leipzig (D), Duisburg (D), Augsburg (D), Würzburg (D), Göttingen (D), München (D), Ballmertshofen (D), Alpirsbach (D), Salzburg (AT) Freistadt (AT), St. Anton am Arlberg (AT), Trento (IT), Reggio di Calabria (IT), Antwerpen (BE), Sao Paulo (BR), Yamagata (JP), Wisconsin (USA), Vännäs Hela Sveriges Film Festival (S), San Francisco, Goethe Institut, September 2005
Pro Helvetia: Essen (D). Potsdam (D)
EDA-Veranstaltungen: Helsinki, Tampere
Festivals, AwardsSonderpreis des Deutschen Bundesumweltministeriums
"Mention spéciale" du Jury de la FIPRESCI anlässlich des 39. Int. Leipziger Dokumentarfilm Festivals 1996
Selected for the official competition of the Yamagata (Japan) Int. Documentary Film Festival 1997
Werkbeitrag (Gesamtwerk) des Kantons und der Stadt Luzern 97
ScreensSchweiz: In über 50 Kinos.
Deutschland: Kommunale und Programm-Kinos in Stuttgart, Freiburg, Pforzheim, Villingen, Überlingen, Mannheim, Weingarten, Berlin, Halle, Leipzig, Alpirsbach, Witzenhausen, Hamburg, Immenstadt, Regensburg, Hannover, Ochsenfurt, Dortmund, Köln, Erlenbach, Lich, Herdecke.
Österreich: Innsbruck, Bregenz, Andelsbuch, Salzburg, Werrnberg, Freistadt
TV broadcastsSF DRS 1+2, 3sat. Planete, deutscher Kinderkanal (Ausschnitt), TSR 2
Dumont/TortajadaNr. 998
ProductionLangjahr-Film GmbH, Luegstrasse 13, CH-6037 Root
Tel. +41 41 450 22 52 – E-mail: info@langjahr-film.ch
send this messagewww.langjahr-film.ch
World RightsLangjahr-Film GmbH
Distribution Switzerland
and international
Langjahr-Film GmbH, Luegstrasse 13, CH-6037 Root
Tel. +41 41 450 22 52 – E-mail: info@langjahr-film.ch
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ISAN0000-0000-CE53-0000-3-0000-0000-S
Suisa number1000.792

Press review

Erich Langjahr portrays the everyday life of a farmer in our time, a life which is endangered by the strains of a modern society defined by consumerism, the market economy, profit-maximization, share holder values, exploitation of natural resources and destruction of the environment.

The filmmaker observes, with a highly visual sense and sensibility, the trivial details of everyday farming life: feeding pigs, making cheese, milking cows, scattering dung, carving wood during the winter.

Langjahr does not however intend to explain farming techniques and their clichés, or to analyze the acute problems of today's farmer. Nor does he romanticize alpine life. Rather, he is concerned with the value of "being" of existing in a world where humans still retain their identities and dignity, where people are still a part of their respected and cared-for natural surroundings.

There are almost no words, no dialogue in the film. The camera moves slowly. Landscapes unfold in breathtaking colors. His (the camera's) eye lingers over insignificant details, conjuring up poetic and sensual images. Words and explanations are superfluous. The slow tempo and serenity of the film provide mental space which allows the viewer's imagination to drift freely, meditating and reflecting on their personal situation

Regula König, Catalogue Yamagata Int. Documentary Film Festival, October 6-13 1997.


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Press review (Deutsch)

Der Film bedarf eigentlich keines Kommentars, er spricht durch seine langsamen und eindringlichen Bilder. Mitten in einem industrialisierten Land stossen wir auf eine traditionelle Kreislaufwirtschaft, in der kaum Abfall, kaum Reste vorkommen. Die Technik ist angepasst, sie ist nur Hilfsmittel und wirkt nicht beherrschend. Umso augenfälliger ist die kurze Szenen moderner Fortpflanzungstechnik. Der Bauer Werner Meile und seine Familie sind trotz ihrer harten Arbeit in sich ruhende Personen, sie wirken zufrieden und bilden mit der sie umgebenden Natur ein geschlossenes Ganzes. Auch insofern macht dieser Film uns nachdenklich, ob unser modernes Hasten und immer schneller Gehen uns auf Dauer zum Ziel führen kann.

Sonderpreis des Deutschen Bundesumweltministeriums, Jury Begründung 1996:


Beitrag Radio SRF, Regionaljournal Ostschweiz, anlässlich der Reprise von
«Sennen-Ballade» im Kino, von Michael Ulmannr (21.4.23)


Ironisch-sarkastisch, ja provokativ wirkt zunächst der Untertitel "Zum 150. Geburtstag der modernen Schweiz", in Anspielung auf das Jubiläum des 1848 gegründeten eidgenössischen Bundesstaates. Denn die bäuerliche Lebensweise der Meiles steht in unvereinbarem Gegensatz zur Welt des Neokapitalismus mit seine Profitmaximierung, der Shareholder-Values, des New Management, des Konsumismus, des Raubbaus an den Ressourcen, der esoterischen Sinnsuche und des rasenden Werte- und Paradigmenwandels. Werner Meiles Dasein wird von ganz anderen Gesetzen als die "moderne Schweiz" und eine wildgewordene, entsolidarisierte Marktwirtschaft bestimmt: Vom Wechsel der Jahreszeiten, von den Bedürfnissen des Viehs, vom Rhythmus der täglichen Arbeit. Und dennoch steht Meiles Welt mitten in dieser Zeit - als Anachronismus, heile Welt, Provokation? Doch davon später... 
Wer im Kino den schnellen, flüchtigen Reiz sucht und sich Augen und Gehirn von pausenlos wechselnden Bildern und Ereignissen überfluten lassen will, kommt hier nicht auf seine Rechnung. Dafür schafft Langjahrs Film Zeit und Raum für die Beobachtung kleinster Details, für das eigene Empfinden und Denken. Er überfällt das Publikum nicht mit einer Kaskade von Reizen, sondern breitet eine komplexe, fascettenreiche Wirklichkeit aus, mit der man sich identifizieren oder zu der man auf Distanz gehen kann. Jede Tätigkeit - sei es die Alpfahrt oder das Schnitzen einer Kuh - bekommt die Zeit, die sie braucht, um ihren Sinn, ihre Nützlichkeit oder Schönheit wahrzunehmen.
Erich Langjahr weiss sehr wohl um die Krise der Bauern, um Rinderwahnsinn, industrielle Tierhaltung und Zerfall des Fleischpreises. Dank der sorgfältig durchdachten Montage seines Films gelingt es ihm aufzuzeigen, was auf dem Spiel steht, wenn Bauern wie Werner Meile, bei dem auf der Alp so gut wie nichts "EG-konform" ist, gezwungen werden, sich dem alleinigen Gesetz von Produktion und Rendite zu beugen. Damit verschwände eine - gewiss kleine - Welt, in der die Umwelt schonend genutzt wird, in der Kinder auf die natürlichste Weise die Kenntnisse und Anforderungen des Bauerns erlernen, in der Tiere nicht als reine Produktionsmaschinen instrumentalisiert werden. Es verschwände eine der in der "modernen Schweiz" nicht mehr allzu zahlreichen Daseinsformen, in der Arbeit, Mensch und Tier ihre Identität und Würde besitzen.

Zoom 11/1996, S. 30f., Franz Ulrich

Erich Langjahr ("Ex Voto", "Männer im Ring") geht immer wieder von der Gewissheit aus, dass im Kleinen die Welt geborgen liegt, dass sich in der Reduktion, in der Betonung des Ausschnitts, in der Konzentration auf scheinbar Weniges womöglich mehr zeigen, mehr erkennen lässt. 
"Sennen-Ballade" handelt also weder von der Alpromantik noch von der Kunst des Bauerns - es ist ein Film zur Kunst des Lebens. Wunderschön Erich Langjahrs Bogen von der gelben Alpaufzugs-Hose des Buben Christian, der am Ende im Bemalen der Holzfiguren wieder aufgegriffen wird. Ebenso sanft, wie wir eingestimmt wurden, werden wir wieder in die Unterlandskälte entlassen, über die Miniatur des Lebens. Da gibt es weiter nichts zu sagen, da gibt es nur zu schauen: Zuschauen im besten Sinn. 

Tagesanzeiger, 8. Jan. 1997, Walter Ruggle

Es gehört zu den auffälligsten Qualitäten dieses Films, dass er ohne Kommentar, ja praktisch ohne Dialoge auskommt. So wird Raum geschaffen für eine Senn- Meditation.

Die Weltwoche, 5. Dez. 1996, Hans M. Eichenlaub

Langjahr glaubt an die Kraft des Realen und die Reife des Zuschauers. Er plappert nicht über Arbeit, Geduld und Ruhe, er zeigt sie. Dieses langsame Tempo bietet einem schliesslich den Raum, selbst seinen Gedanken nachzuhängen und den "inneren Bauern" zu suchen.

Züritipp, 3. Jan. 1997, Thomas Küng

Die grobe, schwielige Hand des Sennen, die die zerbrechlichen Kühlein und Hündchen aus weissem Holz zärtlich streichelnd zuschneidet, gehört zu den magischen Momenten.
Wie die Teile der SENNEN-BALLADE - erst Frühling und Sommer, dann Herbst und Winter - einander bedingen, beleuchten, erläutern und erweitern, das hat schon lange kein Eidgenosse mehr mit soviel simpler Wirksamkeit zuwege gebracht. 

Filmbulletin 9/1996, Pierre Lachat

Erich Langjahr geht den anderen Weg. Seine "Sennen-Ballade" über das Leben von Bauern heute, verzichtet auf jeden Kommentar, setzt ausschliesslich auf Bilder vom Alltag einer Bauernfamilie im Appenzellerland. Für Langjahr ist die innere Sprache des Bildes stärker als das Wort, dabei bleibt er nicht beim Klischee vom "Alpenbauern" hängen, sondern führt von der Oberfläche der Bilder in die Tiefe eines nicht gekannten Lebens: " Film", so Langjahr, "kommt vom Bild. Dass Film so geschwätzig geworden ist, hat uns das Fernsehen beigebracht". 

Sächsische Zeitung, 4. Nov. 1996, Lars Fischer

Erich Langjahrs "Sennen-Ballade" sieht sich faszinierend an, mit Landschaftsaufnahmen wie von Meisterhand gemalt. 
Der Film gerät zu einer Verbeugung von einer im Untergang begriffenen Welt, einer im Stress der Moderne verschwindende Einhei von Mensch und Natur.

Neues Deutschland, 5. Nov. 1996, Martin Mund

Wunderbar präzise (Kino-Format), wortkarg, nahe beobachtet, mit Respekt.

Rheinische Post, 7. Nov. 1996, Sebastian Feldmann

Bei diesem Hundert-Minuten-Film geniesst man jenes erotische Schauvergnügen, das einen unablässig bitten macht: Lass es jetzt nicht aufhören! Der bescheiden "Sennen-Ballade" genannte Film über die landmännisch-praktische und alemannisch-volkskünstlerische Arbeit einer Alpbauernfamilie ist in Wahrheit ein opulentes Filmepos über die Würde menschlicher Tätigkeit in respektvoll akzeptierter Natur.

Leipzigs Neue, 23/1996, 15. Nov. 1996, Roman Vinkowski
  


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Press review (Français)

Après Männer im Ring (1990), Erich Langjahr renoue dans sa dernière œuvre avec le canton d'Appenzell. Cette fois-ci, son attention ne porte pas sur la politique locale, mais se concentre sur le rythme annuel de la vie paysanne, la transhumance s'inscrit comme une particularité. Par des images contempatives révélant son amour du détail et sa sensibilité pour ce mode de vie rural, il nous permet, à travers l'œil de sa caméra, de participer au vécu de la famille Meili à l'alpage.

Ballade sur l'alpage se fie entièrement à son langage cinématographique calme et précis et renonce pratiquement aux commentaires. Il suscite cependant la discussion bien au-delà de la condition paysanne et rappelle à la Suisse ses racines, sans les travestir.

M.G.



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