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USA-Time

Schweiz 1975. DCP 4:3 (Restauriert mit Memoriav 2019); 16 mm, Farbe, 8 min.

USA-Time

8-Minuten Film über eine US-Werbekampagne (Rheinbrücke-Konzern) in der Schweiz.

Zur Diskussion von: Film und Realität – geistige Landesverteidigung – Kolonialismus / Imperialismus – Konsumgesellschaft – Folklore – Identität – Kommunikation – Objektivität – moderne Mythen – sowie alle weiteren Modefragen.

RegieErich Langjahr
DrehbuchErich Langjahr
KameraErich Langjahr
SchnittErich Langjahr
MusikTrio Grande: Mario Feurer, Rico Anselmi, Hanspi Michel
Dauer8 min.
FormatDCP 4:3 (Restauriert mit Memoriav 2019); 16 mm
Drehformat16mm
FestivalsSolothurner Filmtage 1976;
Paris (F) espace 78, journées de cinéma en marge
Leipzig (DDR) an der 19. Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche für Kino und Fernsehen 1976 (Tradeshow);

Der Film war damals bei folgenden Verleihern: Selecta Verleih und Schweizer Arbeiterbildungszentrale Bern
PressestimmenErich Langjahrs brillant fotografierter 8-Minuten-Film «USA-Time» hält eine Werbekampagne für amerikanische Produkte in einem Zuger Warenhaus fest. Optische Effekte beherrschen zunächst die Szene und dominieren auch dort, wo der Talmiglanz der Dekorationen weggeräumt wird und nichts als Gerümpel und nackte Schaufensterpuppen zurück bleiben. Die angestrebte Ironisierung des aufwendigen Werberummels tritt allerdings erst dort ein, wo man im Spiegelbild eines Schaufensters eine Kuh vorbeitrotten sieht. Zu allem Überfluss gibt sich dieses Urbild bäuerlicher Kultur noch «progressiv» und verzehrt gemütlich eine Schweizer Fahne.
Gerhart Waeger, NZZ

Konsequent und überzeugend hat Langjahr in seinem neuen Film "USA-Time", wie früher bereits im Flötenspielerportrait «Justice» den skizzierten Weg begangen. Anhand der Goodwill-Werbekampagne für die Vereinigten Staaten, die ein Zuger Warenhaus veranstaltet hatte, «vermisst» er einen kleinen Ausschnitt Realität in Form eines Schaufensters aus der Sicht der Passanten. Durch das Objektiv der Kamera hat Langjahr während 10 Tagen mit geradezu kindlicher Naivität die Vorgänge im Schaufenster beobachtet, eine minuziöse Bestandesaufnahme der Auslagen vorgenommen und das Ganze untermalt mit Hillbilly-Klängen von Ex-Minstrel Mario Feurers «Trio Grande», zu einem poetischen, ja, lyrischen Form- und Farbenspiel verdichtet.
Jörg Aeschbacher, LNN (Luzerner Neuste Nachrichten)

In einem Warenhaus des Innerschweizer Städtchens Zug sind Amerika-Werbewochen. Der Blick in die Schaufenster und zurück in das Alltagsleben von Zug spiegelt die Problematik solcher Werbewochen. Dabei werden Themen angesprochen wie: Menschenbild der Werbung, Veramerikanisierung, Bild der Schweiz und Bild Amerikas, die Totalität der Werbung, Macht der Konzerne, Ort der Kirche in einer solchen Gesellschaft.
Gustav Zimmermann, aus Zoom-Arbeitsblatt Kurzfilm
ProduktionLangjahr-Film GmbH, Luegstrasse 13, CH-6037 Root
Tel. +41 41 450 22 52 – E-mail: info@langjahr-film.ch
Mitteilung sendenwww.langjahr-film.ch
WeltrechteLangjahr-Film GmbH
Verleih Schweiz
und international
Langjahr-Film GmbH, Luegstrasse 13, CH-6037 Root
Tel. +41 41 450 22 52 – E-mail: info@langjahr-film.ch
Mitteilung sendenwww.langjahr-film.ch

Pressestimmen

Erich Langjahr, 31jährig, braucht seine Kamera weder für Agitations- und Thesenfilme, noch für hochgestochene formale Experimente. Er benutzt sein Objektiv, um zu beobachten, ein Stuck Wirklichkeit einzufangen und es unter die Lupe zu nehmen, ohne gleichzeitig dem Zuschauer in einem Kommentar mitzuteilen, was er davon zu halten hat. Die Zuschauer sollen ihre Schlüsse aus dem vorgelegten Material selber ziehen. Langjahrs Filme sind eine «Augenschulung», sie vertrauen auf die Sensibilität und die Empfindungsfähigkeit der Zuschauer. In dieser Hinsicht geglückt war Langjahr 1973 «Justice», weniger zu überzeugen vermochte der ein Jahr später entstandene «Canaria-Report».

«USA-Time» ist ein weiteres gelungenes Beispiel für die Fähigkeit Langjahrs, ein klar beschränktes Thema mit bescheidenen Mitteln zu einem diskussionswerten Resultat zu verarbeiten. Als eine Warenhauskette in der Schweiz USA-Wochen veranstaltete, stellte Langjahr seine Kamera vor die Schaufenster einer Filiale in Zug und filmte einfach einige Tage lang die Auslagen. Durch die Montage macht er sichtbar, dass hier eine Reihe Mythen und Attribute des «American way of life» gegenwärtig sind, die auch schweizerische Lebensbereiche beeinflussen und prägen: Miniaturbüsten von Lincoln bis Nixon, Freiheitsstatue, T-Shirts, Cowboyhüte, Jeans, Mickey Mouse usw. Untermalt ist diese «Schaufensterparade» mit einer Mischung aus amerikanischer und Appenzeller Folkloremusik. Schliesslich werden die Schaufensterpuppen entkleidet und sehen in ihrer Nacktheit aus wie irgendwelche « Menschen» ohne besondere Merkmale. Wird man sie nächstens mit Produkten aus China, Schweden oder Senegal behängen? Fast achtlos pendelten Fussgänger und Verkehr an den USA-Fenstern vorbei, deren Inhalte offenbar im schweizerischen Alltag völlig integriert sind. Wenn jedoch zum Schluss ein Bauer mit Stier und Schweizerfahne ins Bild gerät, wirkt diese «schweizerische» Präsenz verblüffend deplaziert und irritierend. Verstärkt wird diese Wirkung noch dadurch, dass sich das Tier daran macht, die rote Fahne zu verschlingen. Nicht zuletzt mit diesem Schlussgag wird ein ganzer Fragenkomplex um die Amerikanisierung unserer Wirtschaft, Sprache und Kultur, unseren Kolonialismus, Identität usw. angerissen. Unaufdringlich auf diese «Überfremdung» hinzuweisen, zu sensibilisieren und zur Diskussion anzuregen, ist Langjahr auf einfache, aber fruchtbare Weise gelungen.

Zoom, 3/18. Februar 1976, Franz Ulrich

Un magasin de la Suisse centrale organise une semaine de produits américains. Le regard qui passe de la vitrine aux scènes de la rue reflète la problématique de telles „semaines de propagande“. Cette démarche permet de toucher des sujets tels que: l’image de la femme à travers de la publicité, américanisation, l’image de la Suisse et celle des Etats-Unis, la „totalité“ de la publicité, puissance des monopoles, place de l’église dans une telle société.

espaces 78/1 Porte de la Suisse, Pro Helvetia 073.00.29, Paris 1978

Erich Langjahrs brillant fotografierter 8-Minuten-Film «USA-Time» hält eine Werbekampagne für amerikanische Produkte in einem Zuger Warenhaus fest. Optische Effekte beherrschen zunächst die Szene und dominieren auch dort, wo der Talmiglanz der Dekorationen weggeräumt wird und nichts als Gerümpel und nackte Schaufensterpuppen zurück bleiben. Die angestrebte Ironisierung des aufwendigen Werberummels tritt allerdings erst dort ein, wo man im Spiegelbild eines Schaufensters eine Kuh vorbeitrotten sieht. Zu allem Überfluss gibt sich dieses Urbild bäuerlicher Kultur noch «progressiv» und verzehrt gemütlich eine Schweizer Fahne. Gerhart Waeger, NZZ Konsequent und überzeugend hat Langjahr in seinem neuen Film "USA-Time", wie früher bereits im Flötenspielerportrait «Justice» den skizzierten Weg begangen. Anhand der Goodwill-Werbekampagne für die Vereinigten Staaten, die ein Zuger Warenhaus veranstaltet hatte, «vermisst» er einen kleinen Ausschnitt Realität in Form eines Schaufensters aus der Sicht der Passanten. Durch das Objektiv der Kamera hat Langjahr während 10 Tagen mit geradezu kindlicher Naivität die Vorgänge im Schaufenster beobachtet, eine minuziöse Bestandesaufnahme der Auslagen vorgenommen und das Ganze untermalt mit Hillbilly-Klängen von Ex-Minstrel Mario Feurers «Trio Grande», zu einem poetischen, ja, lyrischen Form- und Farbenspiel verdichtet. Jörg Aeschbacher, LNN (Luzerner Neuste Nachrichten) In einem Warenhaus des Innerschweizer Städtchens Zug sind Amerika-Werbewochen. Der Blick in die Schaufenster und zurück in das Alltagsleben von Zug spiegelt die Problematik solcher Werbewochen. Dabei werden Themen angesprochen wie: Menschenbild der Werbung, Veramerikanisierung, Bild der Schweiz und Bild Amerikas, die Totalität der Werbung, Macht der Konzerne, Ort der Kirche in einer solchen Gesellschaft. Gustav Zimmermann, aus Zoom-Arbeitsblatt Kurzfilm

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