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Paracelsus Ein Landschaftsessay

Schweiz 2021. DCP 16:9, Farbe, 108 min.

Paracelsus Ein Landschaftsessay Paracelsus Ein Landschaftsessay Paracelsus Ein Landschaftsessay affiche

Die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben einen Einblick in eine vielfach versunkene Welt von Vergessenem und Unbekanntem. Vergegenwärtigt werden Natur, Spiritualität, Kulturchristentum, Volkskunde, Sagenhaftes, ein Füllhorn von Geschichten, präsentiert aus authentischem Erzählen.

Zur Zeit der Renaissance hat Theophrastus von Hohenheim (1493-1541), genannt Paracelsus, eine Ausstrahlung mit kosmopolitischen Dimensionen, den Blick in das leuchtende Weltall nicht ausgeschlossen. Über Elementargeister wie die Nymphen nahe dem Flughafen Kloten bis zu Maria als der «Frau Gottes» kommt in landschaftlichen und volkskundlichen Bildern die Weiblichkeit der Natur und des Göttlichen zum Ausdruck. Unweit eines Mühlerades aus der einstigen Behausung eines Propheten aus dem Bauernkrieg ist das Goldschürfen im Entlebuch thematisiert und filmisch veranschaulicht. In der grandiosen Landschaft des Safientals erfahren wir, wie zur Zeit der Reformation Gemeinschaft stattfand.

Weitere Erlebnisse sind epochale Gestalten wie der fastende Eremit Bruder Klaus als sternsichtiger Embryo im Schosse seiner Mutter, Erasmus von Rotterdam als Patient und eine Prophezeiung für Huldrych Zwingli. Ausserdem die Welt des Kräutergartens und der Heilkraft des Alten Bades Pfäfers bis hin zur Mystik der Leprakranken, ein alchemisch-symbolischer Bilderhimmel in Hergiswald, das Tosen des Rheinfalls und vieles mehr.

Die Form des Essays ermöglicht, jenseits nur akademischer Vermittlung, poetische Zwischenwelten filmisch erlebbar zu machen. «Dem Auge ist nicht nur das Sehen anvertraut, sondern auch das Empfinden.» (Paracelsus).

RegieErich Langjahr
DrehbuchErich Langjahr
MitwirkendePirmin Meier (Historischer Autor und Erzähler), Bruder Gerold Zenoni (Kloster Einsiedeln), Anita und René Duss (Fontannenmühle), Stefan Hess (Historiker, Offizin Johann Froben / ST.Peterskirche Basel), Franz-Josef Wicki (Goldwäscher), Familie Baumeler mit Peter, Maja, Roger, Marcel, Danielle, Patrik, Nicole, Tim und Noa, Càtia und Bernardo Dos Santos, Familie Schmid mit Rebekka, Michel, Jöel und Livia (Teilnehmer beim Goldwaschen), Martin Kluge (Historiker, Museologe, Pharmaziemuseum Basel), Helene Büchler-Mattmann (Historikerin, Sammlung Dr. Edmund Müller, Beromünster), Chorherr Jakob Bernet (Stiftsbibliothekar, Stiftsbibliothek Propstei Beromünster), Gerhard Waldburger (Wirt und Landwirt, Safiental), Alfons Kühlwein (Altbürgermeister Nusplingen, Hagioskopie), Joseph Rupp (Vorsitzender der Historischen Gesellschaft, Malteserschloss Heitersheim), Hans Stadler-Planzer (Historiker, Klosterkirche St. Lazarus, Seedorf), Franz-Josef und Andrea Wicki-Koller, Familie Stadelmann-Wicki mit Hanni, Toni, Maria und Livia, Philipp Wicki mit Sofia, Albert Wicki, Rösi Wicki-Bieri und Annemarie Vogel (Maiandacht Tellenbach-Chäppeli), Matthias Estermann (Schloss Museum Beromünster)
KameraErich Langjahr
TonSilvia Haselbeck
SchnittErich Langjahr
MusikFritz Hauser
MitarbeitWissenschaftliche Recherchen: Pirmin Meier
Texte im Film: Pirmin Meier und Erich Langjahr
Stimme: Erich Langjahr
Mischung: René Zingg
Color Grading, DCP: Nick Schneider
Plakat: Werner Nydegger
Traduction française: Isabelle Garnier
Translated by: Domenica Cameron
Dauer108 min.
FormatDCP 16:9
DrehformatHD
VerleihversionenSchweizerdeutsch-deutsch / deutsch untertitelt / english subtitles / sous-titres français
Verkauf DVD/VideoDVD   [Bestellen]
Uraufführung2021 Zürich
Festivals17. Zurich Film Festival 23.9.-3.10.2021
Festivals, Auszeichnungen/PreiseVerdienstorden Pro Merito Melitensi des Malteser Ordens für «Paracelsus» und das Gesamtwerk 2022
ProduktionLangjahr-Film GmbH, Luegstrasse 13, CH-6037 Root
Tel. +41 41 450 22 52 – E-mail: info@langjahr-film.ch
Mitteilung sendenwww.langjahr-film.ch
WeltrechteLangjahr-Film GmbH
Verleih Schweiz
und international
Langjahr-Film GmbH, Luegstrasse 13, CH-6037 Root
Tel. +41 41 450 22 52 – E-mail: info@langjahr-film.ch
Mitteilung sendenwww.langjahr-film.ch
ISANISAN 0000-0005-D982-0000-F-0000-0000-T
Suisa-Nr.1015.407

Details, Texte, Dokumente

Drehorte


Kanton Basel-Stadt
Alte Universität, Basler Münster, Epitaph Erasmus von Rotterdam, Epitaph Johann Froben, Haus «Zum Vorderen Sessel», Haus «Zum Thurn», Rheinsprung, St.Peterskirche, Spalentor

Kanton Graubünden
Safiental: Reformierte Kirche Thalkirch, Safier Heimatmuseum

Kanton Luzern
Beromünster: Haus zum Dolder, Schlossmuseum, Stiftsbibliothek in der Propstei
Entlebuch: Landgasthof „Drei Könige“
Escholzmatt: Muttergotteskapelle Tellenbach, Bockengraben
Hochdorf: «Gölpi-Haus»
Kriens Obernau: Wallfahrtskirche Hergiswald
Rooterberg
Wolhusen; Fontannenmühle
Wolhusen-Markt: Pestdenkmal

Kanton Obwalden
Flüeli-Ranft: Untere Ranft-Kapelle

Kanton Schaffhausen
Rheinfall

Kanton Schwyz
Egg: Teufelsbrücke und Paracelsus-Denkmalstein
Etzel: Küelwisli
Katzenstrick: Maria-End-Kapelle
Haggenegg: Muttergotteskapelle
Kloster Einsiedeln: Gnadenkapelle, Schwarze Madonna, Sakristei

Kanton St.Gallen
Bad Pfäfers
Stadt St.Gallen: Hochrutiners Burgli

Kanton Uri
Seedorf: Klosterkirche St.Lazarus

Kanton Zürich
Bubikon: Ritterhaus
Gfenn, Lazariterkirche
Kloten: Goldenes Tor
Laufen: Rheinfall

Deutschland
Der Bussen: der heilige Berg Oberschwabens
Heitersheim: Malteserschloss
Nusplingen: Alte Friedhofskirche St.Peter und Paul mit dem Hagioskop
Schlatt: Pfarrkirche St.Sebastian und Templergrabstein

Österreich
Salzburg: Platzl 3 Raplbad, Kaigasse 8 Wirtshaus zum Weissen Ross, Sebastiansfriedhof, Paracelsus-Grab



Pressestimmen

Zitate

«Paracelsus Ein Landschaftsessay» ist stark im Hier und Jetzt verankert, bei den Leuten, und es wird einem bewusst, wie wir Paracelsus alle mehr oder weniger in unser Leben integriert haben, vielleicht ohne es zu wissen.

Luzerner Zeitung, Regina Grüter, 25.9.21
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Der zwölfte abendfüllende Film Langjahrs zieht mit seinen Bilder voller Ästhetik und Naturgewalt das Publikum in den Bann.

Schaffhauser Nachrichten, Andreas Schiendorfer, 21.4.22
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Subtil schafft Langjahr den Bezug ins Heute. Der Film bündelt derart viele Information zu Paracelsus, dass man am Ende staunt, wie präsent Paracelsus, der Mediziner, Heiler und Philosoph, noch heute ist.

Bote der Urschweiz, Silvia Camenzind, 12.4.22
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Die grösste Qualität des Films liegt in seiner Kurzweil.
Radio srf 1, srf.ch/kultur, Georges Wyrsch, 19.4.22
Beitrag hören... (in Vobrereitung)
Audio (Podcast) herunterladen ... (32 MB).

Erich Langjahr und Pirmin Meier haben einen Film geschaffen, der nicht blossen Konsum befriedigt, sondern zur Auseinandersetzung einlädt. Wer sich von Spiritualität und Mystik der untergegangenen Welt des Paracelsus ergreifen lässt, kommt auf seine Kosten.

Zentralredaktion, Manfred Kulla, 30.4.22
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Die Kritik an der modernen Welt kommt im Film «Paracelsus Ein Landschaftsessay» mit einer guten Prise Humor.

Forum 07/22. Eva Meienberg
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Der Rheinfall ist für Paracelsus ein Hörsaal der Natur

Der neue Dokumentarfilm von Erich Langjahr, «Paracelsus – ein Landschaftsessay», lief eine knappe Woche im Kino Kiwi-Scala. Zur Dernière kam Paracelsus-Forscher Pirmin Meier persönlich nach Schaffhausen.

Andreas Schiendorfer, Schaffhauser Nachrichten, 21.4.22  |  PDF

Die früheste persönliche Erinnerung des Theophrast von Hohenheim (1493-1541) ist ein «Wasserguss im 99. Jahr», eine grosse Überschwemmung. Für ihn ein Omen auf den Schwabenkrieg von 1499, welcher de facto die Unabhängigkeit der Eidgenossenschaft vom Deutschen Reich brachte. Der oberschwäbische Kleinadlige und Arzt Wilhelm Bombast von Hohenheim fühlt sich deshalb als Ausländer in Egg an der Sihl bei Einsiedeln nicht mehr wohl und wandert 1502, wohl nach dem Tod seiner Frau, nach Villach in Kärnten aus. Sein Sohn Theophrast ist in der Folge nicht nur als Arzt, Alchemist, Mystiker, Philosoph und Prophet ein Grenzgänger zwischen verschiedensten Disziplinen, sondern letztlich auch ein unsteter Wanderer, der, aus unterschiedlichen Gründen, nie allzu lange am gleichen Ort lebt.

So kann der Dokumentarfilmer Erich Langjahr aus dem Vollen schöpfen, als er Meiers preisgekrönte Biografie über Theophrast von Hohenheim zum Landschaftsessay uminterpretiert. Der zwölfte abendfüllende Film Langjahrs gründet auf dem Standardwerk «Paracelsus. Arzt und Prophet» von Pirmin Meier und zieht mit seinen Bildern voller Ästhetik und Naturgewalt das Publikum in den Bann.

«Dem Auge», sagt Paracelsus, «ist nicht nur das Sehen anvertraut, sondern auch das Empfinden.» Vielleicht ist Langjahrs naturbetonte Sicht tatsächlich die beste Möglichkeit, um sich Paracelsus anzunähern, denn mit dem Verstand allein schafft man es nur ungenügend, auch wenn Pirmin Meier im Film immer das passende Zitat zu deklamieren weiss. Man hört es, nickt zustimmend und wäre dann ohne die mystisch-poetischen Landschaftsbilder doch ziemlich verloren, wenn es etwa um die Nymphen, Sylphen, Zwerge, Salamander und die übrigen Geister geht, denen man in der Schweiz zum Beispiel beim Teich zum Goldenen Tor in der Nähe des Flughafens Kloten begegnen kann. Sie zu suchen, hat allerdings keinen Sinn. Wenn schon, wird man gefunden.

Im Laufe des Films begleitet man Paracelsus nicht nur als Pilger zur Einsiedler Madonna, sondern auch zu einem Geisterhaus im Seetal oder auf das Hochrütiners Bürgli auf der Berneck in St. Gallen, wo Paracelsus nach einer Kometenbeobachtung in einer prophetischen Schrift vor dem bevorstehenden Religionskrieg warnt, in welchem die schwächere Partei gewinne und einer der Führer – Zwingli – den Tod erleide.

Zum Wasser hat Paracelsus eine besondere Beziehung. Der Rhein kommt in seinen Werken rund zwei Dutzend Mal als prägendes Landschaftselement vor, in Basel, Salzburg und Pfäfers wirkt er als Privatarzt, geradezu magisch angezogen vom Milieu der Bader. Und auch am Rheinfall kommt er nicht vorbei, wenn er hier durchreist, lebte u.a. auch mal auf dem Schloss Hohentwiel und benützte den Hafen von Überlingen.

Paracelsus sieht im Rheinfall nicht mehr wie die Bischöfe Ulrich von Augsburg und Konrad von Konstanz im 10. Jahrhundert eine Wasserhölle, der man mit exorzistischem Messelesen entgegentreten muss, er sieht aber auch nicht das Schifffahrtshindernis, dem Schaffhausen letztlich seinen Wohlstand verdankt. Für Paracelsus ist der Rheinfall das lauteste Geräusch im Alpenraum, er nimmt ihn nicht ohne Faszination als eine Art Hörsaal der Natur wahr. «Dan also muss die philosophei der arznei gefürt werden, dass auch die augen den verstand begreifen und dass sie in den oren töne wie der fall des Rheins», lesen wir in seinem grundlegendem Viersäulenbuch «Paragranum» über Philosophie, Astronomie, Alchemie und Ethik.

«Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift», sagt Paracelsus, «allein die Dosis macht’s, dass ein Ding kein Gift ist.» Alles in allem ist Erich Langjahr die Dosierung seiner Paracelsus-Mixtur – eine Kritik an der modernen Welt – einprägsam bis visionär gelungen, sieht man einmal von einer kaum enden wollenden Marienandacht ab. Dazu trägt auch ein Schuss Humor bei: Bei einem Bildstöckli, das gegen die Pest schützt, herrscht ein derartiger Autoverkehr, dass Pirmin Meier gar nicht zu Wort kommt. Und das will schon etwas heissen. Langjahr präsentiert uns bei aller Begeisterung für schöne Landschaften alles andere als eine Postkarten-Schweiz.


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